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  Mittwoch, 19. Oktober 2005

Slides: RubyConf (thx g!), Grahamite Gathering (er, Startup School).Greg Linden: "When you're the default search in the default browser in the default operating system, you have to be pretty bad to push so many people to go through the effort of switching."Für einen kleineren Sturm im sphärenförmigen Wasserglas sorgt zur Zeit ein überaus Wikipedia-kritischer Register-Artikel, der gleichzeitig den Archetyp des gekonnt gesponnen und doch mittlerweile zu gewohnten Orlowski'schen Garns erkennen lässt - Altbekanntes, freizügig garniert mit Ridikulösitäten, gewickelt um einen der Wahrheit nicht völlig entbehrenden Kern - der in diesem Falle wäre, dass so manchem Wikipedianer Objektivität - wenn überhaupt - dann am ehesten als zu vermeidendes Übel geläufig sein dürfte; manche Artikel triefen geradezu vor Bias. Point in Case: Der Eintrag zu OpenDocument, und (n.v.a.) die folgende Passage:

'Gary Edwards, a member of the OpenDocument TC, says that after ISO standardization, "there is no doubt in my mind that OpenDocument is heading to the W3C for ratification as the successor to HTML and XHTML." (Einfeldt, 2005). The W3C has not made any public statements supporting or denying this statement, however.'

What the heck? Successor to HTML and XHTML?

Die Masche, den selbst geglaubten grotesken Topfen mit Hilfe von handpuppenartig vorgeschobenen Zitaten zu "stützen", ist allerdings auch den "inkies" (und gerade auch Orlowski) nur allzu vertraut.

Die Erwartungshaltung, mit der er und seine Zitatgeber an das Projekt Wikipedia herantreten, ist die meines Erachtens grundfalsche. Was gibt Anlass zur Annahme, durch die Zusammenarbeit so vieler Menschen mit den unterschiedlichsten Wissensständen, Hintergründen und - durchaus auch - politischen und religiösen Absichten würde sich - durch welche Invisible Hand auch immer - subjektiv "Hochqualitatives" ergeben?

Was man als Subjekt erwarten darf (und was offensichtlich auch über weite Strecken* exakt das Resultat ist), ist durch und durch Durchschnittliches - und genau diese Durchschnittlichkeit ist wohl die einzig uns mögliche Approximation einer "objektiven" Reflektion des "Wissens" der Menschheit.

*Wobei die subjektiv von mir wahrgenommene Qualität in den allermeisten Fällen (und so weit ich das beurteilen kann) nur als hervorragend bezeichnet werden kann.

Y 6969 days AGO
Für mich bemißt sich die Qualität der Einträge auch immer noch im Vergleich zu einem Papier-Lexikon-Eintrag. Der ist in der Regel viel kürzer, hat weniger Bilder, Tabellen, Links. Ganz zu schweigen von der Verfügbarkeit des Wissens.
Was die Durchschnittlichkeit anbelangt: Ich bin echt genervt von diesen großen Befürchtungen um die Qualität des Wissens, bla bla. Jede Wissensgemeinschaft bekommt die wikipedia, die sie verdient. Nur so bleibt auch gewährleistet, daß die Mehrheit der Konsumenten die Mehrheit der Einträge lesen und verstehen kann. Wie sollte denn eine Qualitätsverbesserung aussehen? Man setzt ein Heer von C4-Professoren vor den Rechner und läßt sie einen Monat lang Einträge ihre Fachgebietes überarbeiten. Was wäre das Ergebnis?
Wie wäre die Wirkung auf die Nutzer?

Der Durchschnitt als Geißel der Informationsgesellschaft?

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